Forstbezirksleiter Philipp Schweigler besichtigt eine Versuchsfläche in Malsch
Nutzungs- und Kulturplan für den Wieslocher Wald
Foto: Forstbezirksleiter Schweigler in einem heranwachsenden Eichenwald
Forstbezirksleiter Philipp Schweigler besichtigt eine Versuchsfläche in Malsch
Nutzungs- und Kulturplan für den Wieslocher Wald
Foto: Forstbezirksleiter Schweigler in einem heranwachsenden Eichenwald
Die SPD-Fraktion hat sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass
Besprochen wurde das am 12. Januar im Ausschuss für Technik und Umwelt. Hier stellte Forstbezirksleiter Philipp Schweigler den Nutzungs- und Kulturplan vor, der u.a. für 2022 die Entnahme von Alt- und Totholz im Distrikt „Dörnigt“ vorsieht. Das ist der Wald südlich des Bahnhofs Wiesloch-Walldorf, er gehört zum Teil zum Naturschutzgebiet „Hochholz-Kapellenbruch“.
Alt- und Totholz ist aus Klima- und Artenschutzgründen wertvoll und in unseren Wäldern nur in geringem Umfang vorhanden. Der NABU Wiesloch hat daher Anfang 2021 gegen das Abräumen des Alt- und Totholzes am Hummelberg in Schatthausen protestiert und sich in der Sache auch an den Gemeinderat Wiesloch gewandt. Ein (für den Naturschutz schmerzhafter) Kompromiss wurde geschlossen: ein kleines Alt- und Totholzwäldchen aus einigen Dutzend Bäumen (hauptsächlich abgestorbene Nadelbäume und abgängige Eschen) sollte in der Mitte des Gebietes stehen bleiben; 350 Bäume wurden dagegen entfernt.
Nun zeigt es sich, dass sich nach Meinung des Motorsportclubs auch dieser Minimal-Kompromiss nicht mit den Anforderungen des Trialsports vereinbaren lässt. Zwar könnte durch Kappung einiger Stämme in 2-4 m Höhe (anstatt bodennah) wenigstens ein kleiner Teil des Totholzes für bestimmte Käfer- und Vogelarten verkehrssicher erhalten werden - mit dem ursprünglichen, von der Stadt nur für ein Jahr akzeptierten Kompromiss hat das aber wenig zu tun.
Deshalb schlug die SPD-Fraktion jetzt vor, als Ausgleich für das gefällte Alt- und Totholz am Hummelberg im Dörnigt eine entsprechend große Fläche in verkehrsferner Lage festzulegen und dort eine Alt- und Totholzinsel mit natürlicher Dynamik und Walderneuerung zuzulassen. Dies wurde zugesagt.
Walderneuerung in Zeiten des Klimawandels: Auch unser Wald hat unter den heissen und trockenen Sommern gelitten. Im Dörnigt geht es sogar dem Bergahorn, einer anderenorts noch stabilen Baumart, schlecht. Im Dämmelwald, am Hummelberg - überall zeigen sich direkte oder indirekte Folgen des Klimawandels.
Die Waldbewirtschaftung steht vor neuen Fragestellungen, die u.U. ein Abweichen von den bisher bewährten Praktiken erzwingt:
Offenbar ist es so, dass es kein „Patentrezept“ gibt, mit dem man das schafft, was Alle wollen: einen klimastabilen, das Klima positiv beeinflussenden, sich selbst erhaltenden Wald. Wir haben daher die Forstverantwortlichen (Forstbezirksleiter Philipp Schweigler und Revierleiter Benno Künzig) gebeten, bisher bewährte Konzepte nicht unreflektiert fortzusetzen, sondern mit Mut neue Wege zu wagen.
Wir erfuhren, dass es entsprechende Überlegungen und Versuche bereits gibt. Wir regten an, dass ein Liste der neu heranwachsenden Wälder bekannt gemacht wird. Auch dies sagte Herr Schweigler zu und bot an, 2022 gemeinsam mit dem NABU Wiesloch eine Exkursion zu den Flächen zu planen.
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