SPD Walldorf

Alle Jahre wieder treffen sich die Mitglieder des Ortsvereins – oder jedenfalls die aktiven – zur Hauptversammlung. So geschah es auch 2007, am 20. April. Der Vorsitzende Roland Portner begrüßte die Teilnehmer und gab dann den Rechenschaftsbericht über die Arbeit des Vorstands. Das Jahr seit der letzten Hauptversammlung war geprägt von einer Reihe erfolgreicher politischer Veranstaltungen zu aktuellen Ereignissen:

Nicolette Kressl, MdB, erläuterte das Elterngeld, das im Wahlkampfprogramm der SPD gestanden hatte und von der SPD im Koalitionsvertrag verankert werden konnte, als ein Beispiel moderner Familienpolitik mit der SPD.

Auf lokaler Ebene konnte ebenfalls Familienfreundlichkeit bewiesen werden. Der Ortsverein bot im Rahmen der Aktion Ferienspaß eine Exkursion ins Felsenmeer im Odenwald an, die den teilnehmenden Kindern viel Spaß machte und neue Erkenntnisse brachte.

Nicht nur für Kinder, sondern für die ganze Familie von Bedeutung ist das wesentlich von der SPD angestoßene Bündnis für Familie der Städte Walldorf und Wiesloch. Die Auftaktveranstaltung in Wiesloch fand reges Interesse, das Engagement der Walldorfer Genossinnen und Genossen ließ nichts zu wünschen übrig.

Wenig Widerhall fand hingegen der Aufruf zum Mitentscheiden beim neuen Grundsatzprogramm der Partei – das gemeinsame Ausfüllen eines Fragebogens und die Diskussion darüber war beinahe eine vorstandsinterne Veranstaltung. Ein Konvent am 3. Mai in Weinheim wird noch einmal Gelegenheit zur Mitsprache bieten.

Wesentlich mehr Teilnehmer, darunter viele Nichtmitglieder, wurden von einer Veranstaltung angelockt, auf der der Stadtkämmerer Stefan Weisbrod zum Thema „Was habe ich als Bürger von den Steuereinnahmen der Stadt?“ referierte. Insbesondere die Vergleiche, die Weisbrod mit anderen Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis zog, zeigten, in welch glücklicher Lage Walldorf ist. Sie machten sicher Vielen deutlich, wie man sich an Wohlstand gewöhnen und Leistungen als selbstverständlich betrachten kann.

Portner umriss die Ziele der zukünftigen Arbeit: Mitgliederwerbung wird ein zentrales Thema sein. Er wies auf die Möglichkeit einer Gastmitgliedschaft zum Schäppchenpreis von 2,50€ pro Monat hin. Die Reihe der Veranstaltungen wird fortgeführt werden zu Themen wie Lohndumping und Mindestlöhne (die es in 20 EU-Ländern bereits gibt!) und die Reform der Pflegeversicherung. Konkret geplant ist die Gründungsversammlung des Bündnisses für Familie am 19. Mai im neuen Kino, zu der Dr. Andrea Schröder-Ritzrau weitere Informationen gab. Ebenfalls fest liegt der Termin der Gründung eines kommunalpolitischen Arbeitskreises – der 25. April. Der Arbeitskreis wird sich zunächst mit den freiwilligen Leistungen der Stadt beschäftigen und sie auf den Prüfstand stellen.

Am 1. August wird wieder eine Ferienspaßexkursion stattfinden, diesmal in das Weltnaturerbe „Grube Messel“.

Ins Auge gefasst ist eine Vorführung des Films von Al Gore zum Klimawechsel „Eine unbequeme Wahrheit“.

Roland Portner dankte allen aktiven Genossinnen und Genossen für die geleistete Arbeit. In einer Schweigeminute wurde der verstorbenen Mitglieder Anna Koller, Peter Neugebauer und Dr. Erhard Rumpf gedacht.

Der Kassierer Rainer Jährling konnte über eine gesunde Finanzlage des Ortsvereins berichten. Er dankte den Mitgliedern für ihre Beitragszahlungen und den Spendern, die es erfreulicherweise auch wieder gab. Der Mitgliederstand hat sich durch Todesfälle, Zuzug und Wegzug von 91 auf 87 verändert – eine Zahl, die die Notwendigkeit von Mitgliederwerbung deutlich zeigt.

Aus dem Gemeinderat berichtete der Fraktionsvorsitzende Manfred Zuber. Er erläuterte die Motivation zur Absenkung des Hebesatzes der Gewerbesteuer und nannte Ziele der Arbeit der SPD-Fraktion: Überprüfung der freiwilligen Leistungen der Stadt und die Erweiterung der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Wiesloch zu einer gemeinsamen für Wiesloch und Walldorf. Aktiv mitarbeiten werde man bei der Planung von Walldorf-Süd, bei der Gestaltung der neuen „sozialen Mitte“ und bei den Fragen der Drehscheibenbebauung. Wichtig wird auch das Thema Hallenbadsanierung sein, bei dem die SPD eine günstige Lösung und kein „Spaßbad“ anstrebt. Als Erfolge wertete er die geplante Aufwertung des SBK und die Tatsache, dass es in Walldorf keine Supermärkte auf der grünen Wiese gäbe. Positiv äußerte er sich zur Zusammenarbeit mit den Gemeinden der sogenannten Südschiene.

In der Aussprache zu den Berichten wurde nach einem Ökostromangebot für Walldorf gefragt (Antwort: in Arbeit) und nach den ÖPNV-Verbindungen nach Heidelberg, die sich seit Eröffnung der Straßenbahnlinie 26 verschlechtert hätten. Rainer Jährling wies darauf hin, dass der Grund für die gefühlte Verschlechterung teilweise in der Unkenntnis der möglichen Verbindungen liege. Es wurde angeregt, die Mitglieder zu ihren Wünschen an den Ortsvereins und zu ihrer Bereitschaft zu aktiver Mitarbeit zu befragen.

Anlässlich des Ausscheidens von Doris Bernzen aus dem Astorstiftungsrat würdigte Roland Portner ihr langjähriges Engagement in diesem Gremium und darüber hinaus in der Kommunalpolitik, im Rhein-Neckar-Kreis und im Verein „Hilfe zur Selbsthilfe“. Er überreichte Blumen und ein Buchgeschenk „Weltkrieg um Wohlstand“.

Der Vorsitzende konnte Dr. Andrea Schröder-Ritzrau zu ihrer Wahl in den Geschäftsführenden Vorstand der Astorstiftung gratulieren.