Japan nach Fukushima – der deutsche Botschafter berichtet

Veröffentlicht am 02.07.2011 in Veranstaltungen

Dr. Volker Stanzel

Die Medien hatten ausführlich berichtet vom Erdbeben, vom davon ausgelösten Tsunami mit seinen gewaltigen Zerstörungen und der unvorstellbaren Opferzahl und der Katastrophe in den Atomkraftwerken von Fukushima. Fukushima, oder wohl eher die Reaktion weiter Teile der Bevölkerung der Bundesrepublik, hat zum Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg aus der Atomenergie durch die schwarz-gelbe Regierung geführt. Die Konsequenzen für Deutschland werden heiß debattiert.<(p>

Weitgehend unbeachtet vom medialen Interesse bleiben die Reaktionen der Bevölkerung des am stärksten betroffenen Landes, nämlich Japan selbst. Der Willy-Brandt-Freundeskreis Rhein-Neckar wollte diesen Aspekt beleuchten und hatte gemeinsam mit der SPD-Fraktion Leimen/St. Ilgen den deutschen Botschafter in Japan, Dr. Volker Stanzel, zu einem Vortrag eingeladen.

Dr. Stanzel hat einschlägige ostasiatische Erfahrungen: Er war von 2004 bis 2007 Deutscher Botschafter in Peking, von 2007 bis 2009 Politischer Direktor im Auswärtigen Amt und ist seit Dezember 2009 Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Japan.

Prof. Gert Die VeranstalterWeisskirchen stellte den Botschafter entsprechend vor und wurde im Gegenzug von Dr. Stanzel als einen der begeisterungsfähigsten und mitreißendsten Parlamentarier im Bundestagscharakterisiert. (eigentlich überflüssige Randbemerkung: Beide sind SPD-Genossen).

Dr. Stanzel fasste die politische Entwicklung im Japan der letzten 20 Jahre lapiar zusammen: „zwei verlorene Jahrzehnte“ hätten nach dem Platzen der Immobilienblase zu keinerlei notwendigen Veränderungen geführt. Das Unbehagen darüber beginnt jedoch sich auszubreiten – nach 55 Jahren war die Regierungspartei abgewählt worden. Konsequenzen für die Selbstgewissheit Japans hatte das jedoch zunächst kaum: Auf Erdbeben war man gut vorbereitet, es gab auch wenig direkte Gebäudeschäden. Auch mit den Folgen des resultierenden Tsunamis der 560 km2 Trümmerlandschaft hinterließ, glaubte man, fertig werden zu können. Der erste Schock löste eher einen positive Aufbauwillen aus: Wenn wir das können, schaffen wir auch die Lösung weiterer Probleme“. Die erwiesen sich aber als weitaus schwieriger. Die AKWs gerieten außer Kontrolle, und das Misstrauen gegenüber den Betreibern und der Regierung wächst. Zunächst war die Anzahl der Atomkraftgegner von ursprünglich 19 % auf 24% gestiegen, liegt aber inzwischen bei 80%. Die Frage wird dringlicher: Packt Japan auch dieses Problem? Der verstärkte Einsatz alternativer Energien ist im ohnehin rohstoffarmen Japan weniger gut vorbereitet als in Deutschland.

Um einige Erkenntnisse reicher waren die Besucher der Veranstaltung geworden, froh darüber, dass sie nur mit der Abschaltung von Philippsburg fertig werden müssen.
Dieter Lattermann

 

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