SPD Walldorf

Die Ferienspaßkinder und ihre Betreuer

Fast pünktlich um 9:37 Uhr ging es los - mit extra dafür gemietetem Bus fuhren 16 Walldorfer, Wieslocher und Dielheimer Kinder mit der SPD Walldorf zum Ranzenberg- stollen in Ober-Ostern bei Reichelsheim, der 1924 angelegt wurde. Petrus hatte Erbarmen mit der Gruppe und verhinderte die angesagten Regenfälle. Auch die Schutzheilige der Bergleute, die heilige Barbara, war mit uns, sodass wir alle unverletzt von unserem Bergabenteuer zurück kamen.

Mit Fahrradhelmen, Grubenlampen, die die kleinen Bergleute von der SPD geschenkt bekamen, schwerem Werkzeug und Eimern ging es unter fachkundiger Anleitung von Werner, unserem eigens für den Tag engagierten Geopraktiker, in den Stollen. Dunkel, eng und feucht war’s. Aber die kleinen Bergleute nutzen ihre Grubenlampen, fanden die schönsten und ergiebigsten Stellen im Gestein und förderten Unmengen von Baryt zu Tage. Jeder durfte selber mit Hammer und Meißel seinen Schwerspat, wie der Baryt aufgrund seiner hohen Dichte auch genannt wird, aus der Wand holen.

Baryt wird deshalb in Beton-Abschirmungen gegen radioaktive Strahlung (u. a. bei Atomkraftwerken) eingesetzt. Darüber hinaus findet das durchsichtige bis durchscheinende Baryt auch bei der Erdölsuche, in der chemischen Industrie und als Kontrastmittel für Röntgenaufnahmen sowie in der Herstellung von Papier, Farben und Kautschuk Verwendung. Auch biologisch gab es etwas Interessantes. In dem Stollen leben Feuersalamander, die wir dann auch mit „ah“ und „oh" bewundernd beobachtet haben.

Werner zeigte uns auch noch ein zusammengestürzten Stollen - ja, Bergwerksarbeit war und ist kein Zuckerschlecken und erfordert technisches Können und Wissen und auch den Mut, unter Tage zu arbeiten.

Auch Hämatit und Quarz, sowie viele andere Minerale wurden im Nebengestein gefunden. Mit viel Ausdauer wurde dann noch auf eine angrenzenden Halde nach Einzelkristallen gesucht, die sich immer dann bilden konnten, wenn Hohlräume im Gestein ihnen das freie Wachstum erlaubten. Die meisten Kinder waren fündig und steckten ihre Funde schnell in Tasche - für zu Hause!

Um 15:45 Uhr kamen wir alle erschöpft und schmutzig von der harten Arbeit, aber satt, da wir gut verpflegt worden waren und zum Abschluss sogar noch ein Eis in einem nahe gelegenem Gasthof aßen, in Walldorf wieder an. Selbst im Gasthof wurde vereinzelt noch die Grubenlampe getragen! Die Mütter und Väter, die schon auf uns warteten, durften nun unsere Funde in Eimern nach Hause schleppen.

Ein gelungenen Tag - dank an Werner - aber auch an die kleinen Bergleute - ihr wart klasse!

Dieter Lattermann, Krista Dahm, Karin Peter und Andrea Schröder-Ritzrau

Hier gibt es eine Bilderschau von der Exkursion.