Aufhänger für SPD-Fraktionssprecher Thomas Schulze war der Beschluss des Leimener Gemeinderats, ab dem 1. August eine Benutzungsgebühr für die Parkplätze am Bahnhof St. Ilgen–Sandhausen zu verlangen. „Das ist kontraproduktiv!“ beschwerte sich Schulze auf der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause. Er bezog sich hierbei auf das Ziel, den weltweiten Ausstoß an CO2 zu verringern, um den Klimawandel auf ein erträgliches Maß zu beschränken. Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sieht er als eine der wichtigen Stellschrauben, um dieses Ziel zu erreichen. „Ihn müssen wir so attraktiv wie möglich machen. Mit einer Gebühr für die Stellplätze am Bahnhof erreicht man das Gegenteil.“
In diesem Zusammenhang verwies Thomas Schulze auf seine Haushaltsrede Anfang des Jahres, in der er sich auf die CO2-Statistik Sandhausens bezog. Damals lagen nur die Zahlen bis 2015 vor. Diese wiesen eine fast kontinuierliche Verminderung des Kohlendioxidausstoßes von ungefähr 87.700 t CO2 im Jahr 2010 auf 82.300 t aus, die einer Reduzierung von ca. 6,2 % entsprach. Unglücklicherweise kehrte sich dieser Trend in den Jahren 2016 und 2017 um, so dass Sandhausen im Jahr 2017 mit 89.600 t mehr klimaschädliche Kohlendioxidäquivalente ausstieß als noch im Jahr 2010. Neuere Zahlen liegen leider bisher nicht vor. Diese Entwicklung ist fatal! Ausdrücklich ausgenommen in seiner kritischen Bewertung dieser Zahlen hat er Gemeindeverwaltung und Gemeinderat. Beiden ist es gelungen, den CO2-Ausstoß in diesem Zeitraum um 22 % zu reduzieren. Auch die privaten Haushalte schnitten mit einer Verringerung von 12,6 % gut ab. Aber was nützt das alles, wenn die Sektoren „Verkehr & Transport“, „Verarbeitendes Gewerbe“ und „Gewerbe & Sonstiges“ diese Anstrengungen unterlaufen?
Besonders wichtig wären laut Schulze Erfolge im Bereich „Verkehr & Transport“. Dieser habe mittlerweile mit 37.600 t einen Anteil von 42,3 % am Gesamtausstoß. Womit der Bogen zu einem attraktiveren ÖPNV und dem anfangs erwähnten kontraproduktiven Gemeinderatsbeschluss der Stadt Leimen geschlagen wäre!
Schulze warb deshalb dafür, einen runden Tisch einzurichten, ganz nach dem Vorbild des runden Tisches zum Streitthema über zwei Fußballplätze für das Nachwuchsleistungszentrum des SV Sandhausen.