Dr. Andrea Schröder-Ritzrau, stellv. Fraktionsvorsitzende
Sozialbericht – SPD für mehr Hilfe beim Beantragen von Mitteln aus dem Bildungs- und Teilhabegesetz und für städtischen bezahlbaren Wohnungsbau in Walldorf
Was ist ein Sozialbericht? Die soziale Lage in Walldorf wird mit dem jährlichen Sozialbericht anhand der Pflichtaufgaben der Gemeinde und der Freiwilligkeitsleistungen, wie z.B. Familienpass dokumentiert. Insbesondere werden die vielen ehrenamtlichen, sozialen Aktivitäten von Vereinen und Organisationen ebenfalls aufgeführt. Dies geht auf einen SPD-Antrag vor über 15 Jahren zurück. Lesen können Sie die Sozialberichte von 2010 bis heute auf der Homepage der Stadt Walldorf – Sie finden sie im Bereich ‘Leben in Walldorf‘ unter ‘Soziales‘.
Warum brauchen wir einen Sozialbericht? Die finanziellen Mittel, über die die Stadt verfügt, sollen auch in freiwillige Leistungen der Stadt und nachhaltig für Soziales eingesetzt werden. Die Stadt zeigt mit dem Sozialbericht seit Jahren, dass sozialer Zusammenhalt und Unterstützung in Walldorf großgeschrieben werden. Durch den Bericht erfährt der Gemeinderat wie es steht, um reagieren zu können.
SPD-Fraktion. Andrea Schröder-Ritzrau nahm für die SPD-Fraktion Stellung und dankte allen, die sich hauptamtlich und insbesondere ehrenamtlich in unterschiedlichsten Bereichen für die Menschen in Walldorf engagieren.
In Walldorf gibt es ca. 22.000 Arbeitsplätze, 700 Ausbildungsplätze und eine hohe Bevölkerungsdynamik. Mittlerweile zieht jeder 14te Einwohner im Jahr weg, für den dann ein neuer hinzuzieht. Wir sind damit eine dynamische und mit fast 20% ausländischen Einwohnern aus 99 Nationen eine internationale Kleinstadt.
Es gibt viel zu loben - exemplarisch in diesem Jahr z. B. den Bericht über die Integration von Flüchtlingen. Die hauptamtliche Integrationsmanagerin der Stadt, Frau Dörflinger und die vielen Ehrenamtlichen des Vereins ‘Begegnungen in Walldorf e.V.‘ (Vorstand: K. Siebold, A. Hübner, I. Exel-Gräter, B. Kuhn) vormals AK Asyl, sind unermüdlich aktiv, um Menschen auf der Flucht Unterstützung entgegen zu bringen. Die Arbeit braucht weiter ehrenamtlich Engagierte. Wir sehen uns bestätigt, die Anschlussunterbringung möglichst dezentral organisiert zu haben. Jetzt muss schnell Einigung in Berlin erzielt werden, dass Flüchtlinge, die hier eine Ausbildung absolvieren, nicht finanziell schlechter gestellt werden (nicht jeder Flüchtling hat Anspruch auf Ergänzung durch Berufsausbildungsbeihilfe). Überlegungen der Astorstiftung in Einzelfällen zu unterstützen, kann überbrücken, aber die Bundesregierung hat aus Gleichbehandlungsaspekten endlich zu liefern.
Die SPD-Fraktion leitet aus dem Bericht 2 Handlungsschwerpunkte ab:
Erstens wollen wir in Walldorf besser werden bei der allgemeinen Antragsunterstützung. Ein Beispiel: 200 Kinder in Walldorf wachsen in Haushalten auf, die von Grundsicherung leben müssen - schwierig genug. Es kann aber nicht sein, dass nur ein ganz geringer Teil dieser Kinder die ihnen zustehenden Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabegesetz erhalten. Die Komplexität der Antragstellung ist Hauptproblem. Wir sehen gute Ansätze Betroffene in Walldorf zu unterstützen, die man weiter ausbauen muss auch beim Thema Sozialticket und Grundsicherung im Alter.
Zweitens werden wir mit dem Eigenbetrieb gemeinsam für eine weitere Entlastung des angespannten Wohnungsmarkts für Menschen mit kleinen oder mittleren Einkommen, sowie für seniorengerechtes Wohnen sorgen. Wir bleiben auch bei unserer Forderung, dass die Stadt selber im zweiten Bauabschnitt Walldorf Süd bezahlbare Wohnungen baut, die vom Eigenbetrieb betreut werden.
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