Wo fängt Unrecht an? Interaktive Ausstellung noch bis 25. April in der Stadtbücherei Walldorf

Veröffentlicht am 10.04.2022 in Ortsverein

Petra Wahl und Andrea Schröder-Ritzrau, sowie Oliver Tuscher, der für die SPD-Fraktion im Sozialausschuss der Stadt Walldorf tätig ist, empfehlen den Besuch der Ausstellung, die noch bis zum 25. April zu sehen ist, ausdrücklich. Das Team vom „Mobilen Geschichtslabor“ hat eine wirklich nahbare und interaktive Ausstellung auf die Beine gestellt. Anja Schuller-Müller M. A., die pädagogische Leiterin, stellte in ihrer Rede zur Eröffnung den Ansatz vor. Um jungen Menschen den Zugang zur Ausstellung noch altersgemäßer anzubieten, werden FSJlerInnen als MultiplikatorInnen ausgebildet.

Wie funktioniert Ausgrenzung zuerst über die Sprache? Was ist der Unterschied zwischen Propaganda und Fakten? Wie konnte Unrecht zu Recht werden? Wieviel Diktatur steckt in uns?

Es betrifft uns in der Gegenwart und in der Zukunft und das „Mobile Geschichtslabor“ ist deswegen ein wichtiger Lernort für alle Generationen.

Die nur etwa 11 km südlich von Walldorf gelegene Schlossanlage Kislau wurde von 1933 bis 1939 als frühes Konzentrationslager genutzt. Das ist heute nur noch wenigen Menschen bekannt – auch weil dort eine Außenstelle der Justizvollzugsanstalt Bruchsal ist und das Gelände somit nicht öffentlich zugänglich ist. Außer einer Gedenkstele für den 1934 im KZ Kislau ermordeten SPD-Politiker Ludwig Marum gibt es in Kislau bisher keine Hinweise auf die Funktionen, die dieser Ort in der NS-Zeit hatte.

In Schloss Kislau errichteten die Nationalsozialisten im April 1933 eines der ersten Konzentrationslager. Menschen, die ohne jedwede rechtliche Grundlage dorthin verschleppt wurden, waren zunächst ausschließlich politische Gegner der Nationalsozialisten, z.B. Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter.

Bekannt ist der Ort auch für die demütigende ‚Schaufahrt‘, am 16. Mai 1933. Sieben prominente Sozialdemokraten, auch der ehemalige badische Staatspräsident und Innenminister Adam Remmele sowie der langjährige Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Ludwig Marum, der dann ein Jahr später im KZ Kislau ermordet wurde, wurden auf einem offenen Wagen zur Schau gestellt und ins KZ Kislau verschleppt – eine Machtdemonstration der nationalsozialistischen Regierung.  

Die Geschichte Marums hat die Landeszentrale für politische Bildung in ihrem Landeskundeflyer 10/2007 zusammengefasst und die Stadtarchive Mannheim und Karlsruhe haben Ludwig Marums Briefe aus dem KZ 1984 und in einer 2. Auflage 1988 veröffentlicht (siehe Foto). Auch unserem Bundestagsabgeordneten Lars Castellucci ist die Erinnerung wichtig. Er hatte in seinem Wahlkreisbüro die Wanderausstellung der Geschichte Marums 2017 im April/Mai ausgestellt. Vertreter des ‚Ludwig-Marum-Forums‘ und des Vereins ‚Jüdisches Leben Kraichgau e.V.‘ hatten mit eingeladen.

Die Initiative Lernort ‚Zivilcourage & Widerstand e.V.‘   erforscht die Geschichte des Orts Schloss Kislau in der NS-Zeit und macht die Erkenntnisse der Öffentlichkeit zugänglich. Das Land Baden-Württemberg unterstützt den Lernort mit jährlich 150.000 € und hat nun investive Gelder in Aussicht gestellt bisher 750.000 € – um ein Gebäude als Lernort zu errichten. „Das wird nicht reichen“, so die Walldorfer Kreisrätin Andrea Schröder-Ritzrau. Der Rhein-Neckar-Kreis unterstützt den außerschulischen Lernort Kislau ebenfalls mit Mitteln – 20.000 €im Jahr – allerdings nicht für Investitionen.

Zu der Ausstellungseröffnung waren von der Stadtverwaltung und dem Bürgermeister Matthias Renschler, denen der Dank für das Angebot gilt, u.a. StadträtInnen, VertreterInnen der Schulen und der Kirchen eingeladen.

 

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