
Die SPD Walldorf lädt Sie, liebe Walldorferinnen und Walldorfer weiterhin ein, an unseren offenen Workshops zu kommunalpolitischen Themen teilzunehmen. Gerne können Sie auch übers Internet mit uns Kontakt aufnehmen.
Heute berichten wir über unsere Diskussion zum Thema „Bezahlbarer Wohnraum und Quartiersentwicklung“.
Wohnen ist ein Thema, das vielen Menschen in Walldorf unter den Nägeln brennt. In der regen Diskussion waren sich alle sehr schnell einig, dass es einer Stadt wie Walldorf sehr gut ansteht, über 300 Sozialwohnungen zu besitzen, also Wohnungen, für die man einen Wohnberechtigungsschein braucht.
Was aber in Walldorf wirklich „Mangelware“ ist, sind Wohnungen mit moderaten Mieten, die sich z.B. eine 4-köpfige Familie oder auch junge Menschen mit einem mittleren Angestellten-Gehalt leisten können.
So war man sich dann auch einig, dass Menschen mit den unterschiedlichsten Einkommenssituationen hier in unserem schönen Walldorf weiterhin gut leben und arbeiten sollen. Da sich viele „Normalverdiener“ häufig die Mieten der frei finanzierten Wohnungen nicht leisten können, soll die Stadt mehr für den bezahlbaren Wohnungsbau in Walldorf tun. Für den Geschosswohnungsbau entlang der Wieslocher Straße im 2. Bauabschnitt von Walldorf-Süd zum Beispiel, sehen die Work-Shop-Teilnehmer die Stadt in der Pflicht, Wohngebäude im preisgünstigen Segment zu erstellen. Diese Wohnungen müssen im Eigentum der Stadt bleiben und vom Eigenbetrieb bewirtschaftet werden, damit die Miethöhe von der Stadt bestimmt werden kann. Das bedeutet, dass der Eigenbetrieb sein Angebot um das Segment „bezahlbare Wohnungen“ erweitern soll, also auch Wohnungen für Menschen ohne Wohnberechtigungsschein vermieten soll.
Darüber hinaus sollte die Stadt Grundstücke für weiteren bezahlbaren Wohnraum kaufen.
Derzeit fällt es auch vielen schwer, in Walldorf geeignetes Wohneigentum bzw. ein Grundstück zu kaufen. Auf dem freien Markt werden mittlerweile 1000 € und mehr für den Quadratmeter Baufläche gezahlt. Uns ist bewusst, dass die 640 € für den Quadratmeter, beim Erwerb der Grundstücke im 2. Bauabschnitt von Walldorf-Süd, die der Gemeinderat Ende März festgelegt hat, für kleine Geldbeutel nicht erschwinglich sind. Das bedauern wir sehr. Aber wir wissen, dass die Stadt nicht unter Wert verkaufen darf. Grundlage für die Ermittlung des Preises war der reine Bodenwert, der sich auf 500 € pro Quadratmeter beläuft. Hinzu kommen 5 € für archäologische Rettungsgrabungen und Erschließungskosten in Höhe von ca. 133 €, zusammen 638 €. Die Stadt darf unter diesem Preis nicht verkaufen.
Die Gemeinderatskandidatinnen und -kandidaten der SPD beobachten den angespannten Wohnungsmarkt in Walldorf mit großer Sorge, weshalb sie den künftigen Gemeinderäten weitere Empfehlungen mit auf den Weg geben:
- Städtische Wohnungsbau-Grundstücke, die an Private verkauft werden, sollen weiterhin nur nach familienfreundlichen Kriterien vergeben werden.
- Städtische Grundstücke für den Geschosswohnungsbau sollen grundsätzlich nur im Rahmen einer „Konzeptvergabe“ und nicht nach Höchstgebot vergeben werden. Wichtigstes Kriterium bei der Konzeptvergabe ist die Bereitstellung von ausreichend preisgünstigen, d. h. bezahlbaren Wohnungen – zum Mieten oder Kaufen.
- Die Umsetzung des Projekts Heidelberger Straße / Ecke Hebelstraße muss insgesamt in städtischer Regie erfolgen und nach Fertigstellung vom Eigenbetrieb Wohnungswirtschaft bewirtschaftet werden. Dies ist eine gute Geldanlage für eine Kommune, die damit frei vermietbaren, modernen Mietraum mit geringen Energieverbräuchen selbst schafft. Wir brauchen dieses Projekt für bezahlbaren Wohnraum in Walldorf.
- Der Eigenbetrieb ist weiterhin gefordert, die Sanierung von Bestandsgebäuden voranzubringen.