SPD Walldorf

SPD Dielheim beschäftigte sich in der Reihe „Kommunale Werkstatt“ mit dem Thema Chancengleichheit bei Bildung und Betreuung.

In ihrer Veranstaltungsreihe der „Kommunalen Werkstatt“ beschäftigte sich die SPD Dielheim mit dem Themenfeld Bildung und Betreuung.
Im Mittelpunkt stand hierbei die Kleinkindbetreuung, wo es der Gemeinde bisher gelang mit der „Kinderkrippe Sonnenschein“, dem „Insel-Kindergarten“, dem Kindergarten „Villa Kunterbunt“ sowie der privaten Initiative Tutulla e.V. eine Basis in der Betreuung der Kleinsten zu realisieren. Doch wie die Erfahrung jetzt zeigt, können freie Plätze erst wieder im März 2010 angeboten werden. Ein stark gestiegener Bedarf ist also abzulesen, was für die SPD Dielheim bedeutet, dass das gemeindliche Engagement in diesem Bereich weiter zu verstärken ist.

Auch die demografische Entwicklung spiegelt sich in der Gemeinde wieder, weshalb über 120 Kindergartenplätze in den vergangenen 3 Jahren abgebaut wurden. Für die SPD steht allerdings fest, dass ein weiterer Abbau nicht mehr vertretbar sei. Durch eine kontinuierliche Ausweitung der Kleinkindbetreuung könnten vorhandene Ressourcen umgewandelt und dem geänderten Bedarf angepasst werden. Auch hatte das Statistische Bundesamt im Sommer letzten Jahres bekannt gegeben, dass im Jahr 2007 etwa 12.000 Kinder mehr geboren wurden als im Vorjahr! Vielleicht ist nun eine kleine Trendwende zu erkennen, indem sozialdemokratische Familienpolitik weitergeführt und die Kleinkindbetreuung flächendeckend attraktiv gestaltet wurde.

Als einen „großen Schritt“ bezeichneten die Teilnehmer der „Kommunalen Werkstatt“ die Tatsache, dass die Bundesregierung ab 2013 einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder beschlossen hat, die das erste Lebensjahr vollendet haben. Dahingegen musste man klare Versäumnisse bei der von CDU und FDP geführten Landesregierung feststellen, denn das Land unterstütze die Kommunen nicht in dem Maße, wie Betreuungsangebote benötigt würden. Angesichts des schnell steigenden Bedarfs müsse das Land finanziell deutlich stärker beim Ausbau der Betreuungsangebote unterstützen als bisher vorgesehen. Die im letzten Jahr mit dem Kommunen vereinbarten Ausbaupläne seien angesichts der Dynamik bei der Nachfrage nach Betreuungsplätzen überholt.

In diesem Zusammenhang bezog sich die SPD auf den Städtetag Baden-Württemberg, welcher erst kürzlich darauf hingewiesen hatte, dass der Bedarf an Kleinkindbetreuungsangeboten schneller ansteigen werde als erwartet. Bereits im Jahr 2011, und nicht erst wie angenommen im Jahr 2013/14, sei für ein Drittel aller Kleinkinder Betreuungsplätze erforderlich. Damit auch die Gemeinde Dielheim mit dieser Zielvorgabe nicht alleine dastehe, müsse nun ein konkreter Plan entwickelt werden, wie genau die Kinderbetreuung in unserer Gemeinde auf längere Zeit bedarfsgerecht umgebaut werden könne. Danach könne man besser und schneller auf die Mittel aus dem Investitionsprogramm für den Ausbau der Kinderbetreuung zurückgreifen. Dieser Topf bemesse sich allein für Baden-Württemberg auf eine Höhe von 296 Millionen Euro!

Die Teilnehmer der „kommunalen Werkstatt“ zeigten sich ferner darüber erfreut, dass mit dem „Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für die baden-württembergischen Kindergärten“ nun endlich auch ein Gesamtkonzept für alle Tageseinrichtungen für Kinder bestehe. Dieses stelle in seinem Vorwort bereits klar, dass „die Stärkung frühkindlicher Bildung und Erziehung […] in Familie und Kindergarten die Voraussetzung für mehr Gerechtigkeit bei der Verteilung von Bildungschancen, für eine stärkere Entkopplung von sozialer Herkunft und schulischer Leistung und damit auch der Schlüssel dazu [ist], damit keine Begabung ungenutzt bleibt.“ Mit der Maxime, dass Bildung Chancengleichheit für die Kinder darstelle, werde ein urdemokratisches Anliegen aufgenommen. Die Leitlinie müsse bleiben, dass jedes Kind: gleichberechtigten Zugang zu allen Betreuungs- und Bildungseinrichtungen erhält, nach seinen Möglichkeiten bereits frühzeitig gefördert und Schwächen durch fachkundiges Personal aufgefangen werden. Dadurch, dass Bildung und Betreuung soziale Gerechtigkeit schaffe, werde auch wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit festgeschrieben. Dies wiederum kommt letztlich allen Bürgerinnen und Bürgern zu Gute!
(Holger Schröder)

Weiterführende Informationen unter:

http://www.kindergaerten-bw.de