Fast pünktlich zum 18. Jahrestag des Mauerfalls machten sich Sandhäuser, Nusslocher und Walldorfer Genossinnen und Genossen und einige weniger festgelegte Interessierte auf den Weg in die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn. Ziel war das „Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“, das einen Überblick über die deutsche Geschichte ab 1945 bis heute bietet. Auf 4000 qm Fläche und fünf Ausstellungsebenen werden dort mehr als 6000 Objekte und Dokumente gezeigt. Diese zeugen vom Neubeginn nach Kriegsende 1945, der Suche nach vermissten Angehörigen, der Spaltung Deutschlands, der unterschiedlichen Entwicklung in Ost und West und dem gewaltlosen Ende der kommunistischen Diktatur im Ostteil. Die Dauerausstellung hat bewusst kein festes Enddatum. Das Haus der Geschichte begleitet die Zeitgeschichte weiter - mit offenem Ende.
Die Teilnehmer der Exkursion zeigten sich beeindruckt. Ältere wurden in frühere Zeiten zurückversetzt, jüngere konnten ihr Wissen erweitern.
Als besonderer Höhepunkt erwies sich ein Besuch des Palais Schaumburg, dem Amtssitz des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer und seiner Nachfolger Ludwig Erhard, Kurt Georg Kiesinger, Willy Brandt, Helmut Schmidt und Helmut Kohl. Die Nachfolger hatten gemeinsam, dass sie Um- und Neubauten des Bundeskanzleramts zwar planen, aber nicht selbst beziehen konnten. Diese Gemeinsamkeit setzte sich fort: Gerhard Schröder soll am Zaun des inzwischen neuen Amtes gerüttelt und seinem Wunsch, da hinein zu kommen, Ausdruck verliehen haben, musste aber mit dem ehemaligen Staatsratsgebäude der DDR und schließlich mit der von Helmut Kohl konzipierten „Waschmaschine“ in Berlin vorlieb nehmen. Erst Angela Merkel scheint diese Reihe von Gemeinsamkeiten zu brechen.
Dem Organisator der Bonnfahrt sei für seine Arbeit herzlich gedankt. Die dabei waren, wünschen sich einhellig weitere ähnliche Ausflüge mit geschichtlichem Hintergrund.
Dieter Lattermann, OV Walldorf und Volker Frank, OV Sandhausen
