Lars Castellucci (3. v.l.), Ulla Haußmann (2. v.r) Der SPD-Bundestagskandidat des Wahlkreises 177, Dr. Lars Castellucci und die Sozial-, gesundheits- und suchtpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion besuchten die „Plattform Walldorf“, um sich über diese Einrichtung zu informieren. Die Plattform ist eine ambulante Fachberatung mit Begegnungsstätte für Wohnungslose unter der Trägerschaft der Wiedereingliederungshilfe gGmbH der Evangelischen Stadtmission Heidelberg e.V. Diese arbeitet zusammen mit den Städten Walldorf und Wiesloch. Walldorf stellt ein Gebäude zur Verfügung.
Mitarbeiter der Plattform stellten die Arbeit und die Angebote der Plattform vor. Sie bietet Beratung, praktische Hilfen, zum Beispiel bei Behördengängen, Mittagessen und betreutes Wohnen. Die Arbeit wird nicht nur an den in der Plattform Wohnenden, sondern auch an den auf der Straße Lebenden geleistet. Die Stadtmission nennt das im Amtsdeutsch „aufsuchende Sozialarbeit“ oder „Streetwork“, was aber den Wert der Arbeit nicht schmälert.
Die SPD-Besucher, unter ihnen auch der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Walldorfer Gemeinderat Manfred Zuber, stellten detaillierte Fragen. Sie erfuhren, dass der Altersdurchschnitt der Betreuten ständig sinke und immer mehr Jugendliche der Betreuung bedürften. Das Hauptproblem sei nicht Drogenabhängigkeit, sondern Alkoholismus.
Bürgermeister Heinz Merklinger hatte es sich nicht nehmen lassen, für die unterstützende Gemeinde zu sprechen. Er betonte, dass Walldorf seine Verantwortung für die Unterprivilegierten gern wahrnehme. Er versprach, dass Walldorf Ersatz schaffen werde, wenn Bebauungspläne am Standort der Plattform einen Abriss notwendig machen. Merklinger konnte auch berichten, dass die Beschlüsse des Gemeinderats zur Unterstützung der Plattform immer einstimmig gefallen seien.
Der Berichterstatter hatte Gelegenheit, mit einem Bewohner der Einrichtung zu sprechen. Der, natürlich arbeitslos, bekundete seinen Willen, gemeinnützige Arbeit zu leisten und wies auf offensichtlichen Bedarf im öffentlichen Bereich hin.
Dieter Lattermann