Betriebsrat arbeitet an der Zukunft der Heidelberger Druckmaschinen AG – die SPD informiert sich

Veröffentlicht am 31.01.2012 in Finanzen/Wirtschaft

W. Flörchinger, E. Exel, M.Zuber, Th. Funk, R. Portner, L. Binding, R. Wagner, H. Wille

Auf seiner Homepage formuliert einer der bedeutendsten Arbeitgeber der Rhein-Neckar-Region am 17.01.2012 eine Schreckensnachricht:

Heidelberg beschließt Effizienzprogramm „FOCUS 2012“ zur Erreichung der Profitabilitätsziele

  • „FOCUS 2012" soll im Geschäftsjahr 2013/14 ein operatives Ergebnis von rund 150 Mio. Euro sicherstellen
  • Maßnahmen zur Kapazitätsreduzierung sowie Senkung der Vertriebs- und Strukturkosten eingeleitet
  • Weltweiter Abbau von bis zu 2.000 Stellen geplant
  • Geschäftsverlauf im dritten Quartal 2011/12 in konjunkturell schwierigem Umfeld im Rahmen der Erwartungen
  • Wachstumschancen durch fokussierte Ausrichtung auf Markttrends zur drupa 2012

Der Heidelberger SPD-Bundestagsabgeordnete Lothar Binding, der Sinsheimer Landtagsabgeordnete und Kreisvorsitzende der SPD Rhein-Neckar, sein Stellvertreter Roland Portner sowie der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Walldorfer Gemeinderat Manfred Zuber besuchten den Betriebsrat des krisengeschüttelten Unternehmens, um sich über die Situation der Heidelberger Druckmaschinen AG, insbesondere mit Blick auf die Arbeitsplätze, zu informieren.

Zunächst gab es hoffnungsvolle Neuigkeiten von Heribert Wille, dem Leiter Manufacturing von HDM. HDM arbeitet aktiv mit im „Leichtbauzentrum Baden-Württemberg e.V.“, das den Leichtbau, besonders im Maschinen- und Autobau fördern will. Namhafte Firmen sind dort Mitglied. Die über die Entwicklung und Produktion von Druckmaschinen weit hinausgehenden Kompetenzen von HDM im Maschinenbau und der Steuerungselektronik von Automatisierungsprozessen finden hier eine Plattform.

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Rainer WagnerRainer Wagner und seine Betriebsratskollegen Wolfgang Flörchinger und Erik Exel wissen aber, dass hier die Anstrengungen bei weitem noch nicht ausreichen um das Unternehmen zukunftsfest zu machen: Ob der Verein Leichtbauzentrum schließlich zur Entwicklung marktfähiger Produkte führt, müsse erst noch bewiesen werden. Bisherige alternative Geschäftsfelder, die die Fähigkeiten der HDM-Mitarbeiter im Präzisionsmaschinenbau nutzten, hätten bisher zwar positiv, aber nur marginal zum Betriebsergebnis beigetragen.

Wagner räumte ein, dass der Spielraum der Geschäftsführung durch die hohen Zinsforderungen der Kreditgeber stark eingeschränkt sei. Er bezeichnete es als Ungerechtigkeit, dass Banken mit extrem billigen Krediten „gerettet“ würden, selbst aber wenig zur Rettung ihrer Kunden durch Weitergabe dieser Konditionen beitrügen. Diese Zinspolitik raube Innovationskraft. Er schätzt, dass die Zinspolitik der Banken im Falle HDM für den Verlust von 500 bis 1000 Arbeitsplätzen in den Jahren der Krise verantwortlich ist.

Dennoch sparte er nicht mit Kritik an der eigenen Geschäftsführung. So schaffe der massive Stellenabbau und die einhergehende unausweichliche „Sozialauswahl“ beim Personalabbau zusätzliche Probleme durch Querversetzungen. Es wäre allemal besser, durch Innovationen zu helfen, Arbeitsplätze und damit das Know-how der Kolleginnen und Kollegen zu halten, als diese zu verlieren.

An die Politiker gewandt, betonte er, dass es nicht nur um die Zukunft von Heideldruck, sondern um die Zukunft der ganzen Region gehe. Ein Herzensanliegen gab er den Politikern mit auf den Weg: In Deutschland lägen die Rohstoffe nicht unter der Erde, sondern in den Köpfen. Sie optimal zu nutzen, erfordere auch eine adäquate steuerliche Behandlung bzw. Förderung von privater Entwicklung und Forschung.

Lothar Binding erläuterte, wie wichtig es für Deutschland sei, sich anders als z.B. die Engländer, nicht nur auf Dienstleistung und Finanzdienstleistung zu konzentrieren. Deshalb sei eine aktive Industriepolitik einer der Schwerpunkte der SPD-Bundestagsfraktion für die kommenden Jahre. „Gute Arbeit, faire Löhne und Ressourcen schonende Produktion brauchen mehr als die Spekulation am Finanzplatz", so Binding etwas ironisch.

Die Politiker hatten aufmerksam zugehört, hüteten sich aber, Versprechungen zu machen außer dem, weiterhin offene Ohren zu haben. Der stellvertretende Kreisvorsitzende Roland Portner bot sich als Ansprechpartner für weitere Kontakte mit dem Betriebsrat an und versicherte den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Solidarität der SPD.
Dieter Lattermann

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