Dr. Lars Cstellucci, Dr. Gerhard Mayer, Roland Portner, Gerhard Feurer, Dieter Astor, Dr. Andrea Schröder-Ritzrau Zur Weihnachtsfeier hatte der SPD-Ortsverein Walldorf seine Mitglieder eingeladen. Viele Genossinnen und Genossen waren gekommen, um einen besinnlichen Abend zu verbringen. 100 Jahre alt war der Ortsverein im vorigen Jahr geworden, und das schlug sich auch in einer Reihe langjähriger Mitgliedschaften nieder. Acht Mitglieder konnten auf bis zu 40 Jahre Treue zur SPD zurückblicken. Leider nur vier von ihnen konnten der Einladung folgen. Sie wurden an diesem Abend mit Ehrenurkunden und Ehrennadeln ausgezeichnet.
Dass sich ihre Treue gelohnt hat, stellte der stellvertretende Landesvorsitzende Dr. Lars Castellucci, der zur Ehrung gekommen war, plastisch dar: Nach der Bundestagswahl 2009 mit ihrem für die SPD desaströsen Ausgang war die SPD als Volkspartei von den Medien und den Meinungsforschern schon abgeschrieben. Ihre Führung und vor allem die meisten ihrer Mitglieder ließen sich jedoch nicht entmutigen. Weitermachen, aber besser als bisher, war die Devise.
Deutlich zeigte das der Bundesparteitag in Berlin, von dem Dr. Castellucci berichtete. Sein Fazit: Die SPD ist wieder da! Mit neuen Ideen, klaren Aussagen und – ganz nebenbei - aber nicht ganz unwichtig, einer neuen Farbe. Purpur ergänze jetzt das traditionelle Rot. Das Motto des Parteitages sei jedoch das eigentlich wichtige gewesen: mehr Demokratie und Gerechtigkeit. Auch Castellucci konnte ein Steuergeschenk seiner Partei anbieten. Das unterscheide sich aber wesentlich von denen von Schwarz-Gelb. Es laute nämlich: Steuergerechtigkeit statt nicht finanzbarer Geschenke, zum Teil an eine Klientel, die die gar nicht braucht. Steuergerechtigkeit, wie sie die SPD fordere, sorge dafür, dass der Staat seine Aufgaben erfüllen und die sogenannten „Leistungsträger der Gesellschaft“ dazu entsprechend beitrügen. Eine mäßige Erhöhung des Spitzensteuersatzes und die Beseitigung der Ungerechtigkeit im Gesundheitssystem seien Meilensteine, die der Bundesparteitag gesetzt habe. Die Bürgerversicherung, in die alle einzahlen, sei angestrebtes Ziel nach einem Wechsel in Berlin.
Begeistert konnte Castellucci von der Rede Helmut Schmidts berichten, der sich erwartungsgemäß nicht als Visionär, sondern vielmehr als scharfsichtiger Analytiker der Situation Europas auf dem Parteitag erwiesen hatte. Schmidt hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass Sätze wie „was gehen uns Probleme anderer Länder an“ keinen Platz in der Politik haben dürften.
Nach dem aufrüttelndem Vortrag Castelluccis wurden die Jubilare geehrt. Entgegen altem Brauch sprach nicht nur der Vorsitzende des Ortsvereins, sondern für jeden Jubilar würdigte ein Laudator die besonderen Verdienste. Dieter Lattermann wusste nur Positives vom Gemeinderat Dr. Mayer zu berichten, der zwar oft nicht der Mehrheitsmeinung des Gemeinderates und auch seiner eigenen Fraktion gefolgt war, aber meist im Nachhinein recht behalten hatte. Manfred Zuber erzählte von nachbarschaftlichen Beziehungen zu Gerhard Feurer und der Zeit der jungen Wilden in der SPD Walldorf. Roland Portner würdigte die Verdienste des früheren Stadtbaumeisters Dieter Astor um die Infrastruktur und das Erscheinungsbild der Stadt. Dr. Schröder-Ritzrau – selbst noch weit entfernt von Jubiläumsdaten – konnte aus eigener Erfahrung als stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende von den Verdiensten des Vorsitzende Roland Portner berichten, der den Ortsverein seit 1996 führt.
Hier einige Bilder von der Ehrung.
Die Veranstaltung wurde musikalisch sehr gekonnte umrahmt von der Pianistin Celine Sun, die einen kleinen Teil dessen zu Gehör brachte, was sie in der Jugendmusikschule Südliche Bergstraße gelernt hat.
Der Abend währte noch lange bei intensiven politischen und nichtpolitischen Gesprächen.
Dieter Lattermann