Trinkbrunnen für Walldorf im Rat knapp gescheitert

Veröffentlicht am 26.02.2024 in Gemeinderatsfraktion

Stadträtin Dr. Andrea Schröder-Ritzrau, stellv. Fraktionsvorsitzende

Die SPD-Fraktion hat in der letzten Gemeinderatssitzung geschlossen mit Nein zum Beschlussvorschlag gestimmt, der besagte, man solle keinen Trinkbrunnen in Walldorf installieren. Wir sind überzeugt, dass ein Trinkbrunnen ein wichtiger Beitrag zur Klimaanpassungsstrategie von Walldorf wäre und haben dies auch schon bei unserem Ja zum Hitzeaktionsplan im vergangenen Jahr deutlich gemacht. Rechtliche Vorgaben gehen darauf ein, dass auch kleine Städte wie Walldorf in den sommerlichen Hitzetagen niederschwellig Zugang zu Trinkwasser ermöglichen müssen.

Wir wollen diese rechtliche Vorgabe mit einem Trinkbrunnen umsetzen und die Akzeptanz testen. Dieses Thema ist seit 1,5 Jahren in den Gremien in der Diskussion, da wir bereits vor der Verabschiedung des Hitzeaktionsplans die Installation eines Trinkbrunnen in einem stark frequentierten Bereich beantragt haben.

Die Mehrheit konnte sich schon damals nicht dem Vorgehen anschließen.

Argumente und Befürchtungen aller Kolleg*innen in den letztem 1,5 Jahren sind bereits wiederholt ausgetauscht, von allen Seiten beleuchtet und Referenzen ins Feld geführt worden.

Es ist kein finanzielles Wagnis einen Trinkbrunnen an einem gut frequentierten Platz aufzustellen, damit die Menschen in den Hitzewochen im Sommer frisches Wasser zur Verfügung haben. Die Investition von ca. 16.000€ inkl. Installation für einen Trinkbrunnen ist leistbar. Die Dauerkosten von 1.500€ im Jahr sind hauptsächlich die geforderten Wasseranalysen. Analysen, die ja aber auch an anderer Stelle bei öffentlichem Trinkwasser getätigt werden, notwendige Routinen.

So ein Trinkbrunnen ist keine Wasserverschwendung. Mit 35-50m³ Wasserverbrauch pro Jahr inklusive Spülintervalle, ist der Wasserverbrauch vergleichbar mit dem EINER Person. Wer den Wasserverbrauch des Spülens ins Feld führt, sollte sich an dieser Stelle überlegen, ob wir unsere Kübelpflanzen in der Hauptstraße noch weiter gießen.

Das eingebrachte Argument, Trinkbrunnen seien eine Gefahr für die Gesundheit der Nutzer*innen wegen möglicher Verkeimung wird entkräftet, da Stadt und Stadtwerke einen Brunnen sachgerecht aufstellen würden. Die Spülintervalle und die mittlerweile vielfach eingesetzte technische Routine mit Edelstahl und kontaminationsfreier Ausgabe gewährleisten das. Unsere Stadtwerke sind Fachmänner im Bereich Wasserversorgung. Zumal bei intensiver Literaturrecherche nur vereinzelt Fälle mit Hygiene-Probleme auftraten und weit über tausend Brunnen mittlerweile problemlos laufen. Auch in der näheren Umgebung. Hygiene ist wichtig! Es ist lösbare Routine - hier ein Dank an die Verwaltung für die Vorlage, die ausführt, dass dies bei richtiger Planung kein Problem ist.

Auch die generelle Nutzung eines Trinkbrunnens wurde in Frage gestellt und Beispiele gebracht; auch dass mal ein Brunnen wieder zurückgebaut wird, weil er nicht genutzt wurde. Fakt ist allerdings, dass die pure Anzahl stetig wächst, was für uns ein Zeichen der Sinnhaftigkeit ist.

„Wir bitten Sie, dem Pilot-Trinkbrunnenversuch zuzustimmen, liebe Kolleg*innen. Vielleicht kann man mit den 9. Klassen der Realschule, die in ihrem Klimafolgenanpassungsworkshop mit der Stadtverwaltung u.a. auch auf Trinkwasserangebote im öffentlichen Raum setzten, unseren Pilot evaluieren.“ so Schröder-Ritzrau. „Wir halten sowohl das alte Rathaus und die Drehscheibe für geeignet und gut frequentiert.“

Der abweichende Antrag von FDP und CDU an Hitzetagen Wasser durch die Stadt in Flaschen auszugeben, wurde als Prüfungsauftrag mehrheitlich beschlossen. „Wer soll die Flaschen ausgeben und wo? Geschäfte, die dann auch für die Abfüllung Verantwortung tragen? Öffentliche Gebäude, die dafür Personal brauchen - gar der Bürgermeister persönlich? Wie gewährleisten wir Wasserausgabe an Hitzesonn- und Feiertagen, da man ja nicht die rechtliche Verantwortung aus den Augen verlieren darf? Ein Angebot in Plastikflaschen kommt für uns nicht in Frage und Glasflaschen müssen gereinigt werden und sind im öffentlichen Raum durchaus wegen der Bruchgefahr nicht wirklich empfehlenswert. Ja, und wo gibt man sie zurück?“ fragte dazu Andrea Schröder-Ritzrau. Und weiter: „Es wird weder weniger kosten noch genauso niederschwellig und

ökologisch wie ein Trinkbrunnen sein. Wir halten bereits den Prüfauftrag für Zeitverschwendung für die ohnehin personell belastete Verwaltung.“

 

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