Walldorf im Dialog mit Prof. Götz Werner

Veröffentlicht am 26.01.2013 in Veranstaltungen

Auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Dank an das Team!

Unter diesem Motto lud die SPD Walldorf Prof. Götz W. Werner, Gründer der dm-Drogerie-Märkte, zu einem Vortrag über das bedingungslose Grundeinkommen ein.
Dass dieses Thema die Gesellschaft bewegt, zeigte sich deutlich an den über 300 Bürger und Bürgerinnen aller Altersgruppen, die in der Astoria-Halle ein interessanter Vortrag erwartete.

Unter diesem Motto lud die SPD Walldorf Prof. Götz W. Werner, Gründer der dm-Drogerie-Märkte, zu einem Vortrag über das bedingungslose Grundeinkommen ein.
Dass dieses Thema die Gesellschaft bewegt, zeigte sich deutlich an den über 300 Bürger und Bürgerinnen aller Altersgruppen, die in der Astoria-Halle ein interessanter Vortrag erwartete.
Wie kam Götz W. Werner auf diese Idee? Wie er selbst sagt, ist er kein Akademiker. Er ging durch die Schule des Lebens und hat dabei vieles gelernt in fast 70 Jahren. Immer wieder sind ihm Aussagen wie diese begegnet: der Mensch ist ein Kostenfaktor oder ohne Arbeit kein Leben. Dabei ist es seiner Meinung nach genau umgekehrt: ohne Leben ist arbeiten nicht möglich. Einkommen ist nicht die Bezahlung einer Arbeit sondern Einkommen macht Arbeit erst möglich. Seiner Meinung nach ist auch die Aussage, die die SPD plakatiert „Arbeit sichern“ die falsche. Richtig müsse es heißen „Einkommen sichern“.

„1000 Euro ohne Arbeit für jeden. Dann gehen ja die Leute nicht mehr zur Arbeit.“ Dieses Argument hört Götz W. Werner meistens zu Beginn seiner Vorträge. Und seine Antwort ist einfach: „Untersuchungen haben ergeben, dass 99 % der Leute trotzdem weiter arbeiten würden.“
Gleichwohl hätten die Menschen ein Grundeinkommen, das ihnen erlaubt ein würdevolles Leben zu führen, einen Beruf zu ergreifen, der ihnen Freude macht, und damit auch ihre Lebensqualität zu steigern. Götz W. Werner fragt: „Wo ist das Recht auf Würde, wenn jemand trotz 40 Stunden Arbeit in der Woche von dieser Arbeit nicht leben kann und gezwungen wird um Aufstockung zu bitten? Ist es nicht sinnvoller, wenn die Gesellschaft dieses Geld als bedingungsloses Grundeinkommen zahlt? Unsere Gesellschaft muss sich daran erinnern, was uns ins Grundgesetz geschrieben ist: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Auf die Frage, wer will dann noch die miserabel schlecht bezahlten Arbeiten machen, hat Götz W. Werner eine klare Antwort: „Es gibt drei Möglichkeiten mit ungeliebten Arbeiten umzugehen: sie besser bezahlen, sie selbst zu machen, oder sie zu automatisieren.“ Letzteres ist ja schon in weiten Teilen geschehen.

Götz W. Werner stellt philosophische Fragen: „Warum sind wir auf der Welt?“ „Wir sind auf der Welt, um unsere Biographie zu gestalten. Das unterscheidet uns Menschen von Tieren, “ so seine Antwort. „Können wir uns Kinderarmut oder Altersarmut leisten? Dies ist eine Frage der Wertschätzung. Schätzt unsere Gesellschaft es wert, dass sich Familien für Kinder entscheiden und dass Menschen, die 45 Jahre gearbeitet haben, würdevoll von der Rente leben können? Warum schätzen wir, im Sinne von Bezahlung, die Arbeit eines Autoverkäufers mehr wert, als die der Kindergärtnerin oder die der Pflege unserer Eltern? Es geht nicht darum jemanden etwas weg zu nehmen, es geht darum, dass die geleistete Arbeit Wert geschätzt wird.“

Die Grundaussage des über 90 minütigen Vortrages von Götz W. Werner lautet: „Unsere Gesellschaft muss sich verändern, wenn wir weiterhin alle in einem gewissen Wohlstand leben möchten. Der Wind zu Veränderungen kommt nicht durch die Politik, der Wind der Veränderung muss aus der Gesellschaft kommen. Wenn die Gesellschaft Veränderung fordert, wird sie die Politik auch umsetzen müssen.
Nach dem Vortrag beantwortete Götz W. Werner noch die zahlreichen Fragen aus dem Publikum.
Die Zuhörer hatten während des gesamten Vortrags sehr aufmerksam zu gehört und bedankten sich erst am Schluss mit einem langen Applaus. Für den Ortsverein Walldorf bedankte sich Roland Portner bei Götz W. Werner für diesen überaus anregenden Vortrag mit einer süßen Überraschung. Er stellte heraus, dass der Referent kein Honorar wolle und ein Zuhörer bedanke sich bei Herrn Werner ganz persönlich mit den Worten: Herr Werner, sie sind ein Lichtblick für die Gesellschaft.

Der Büchertisch der Buchhandlung Föll fand regen Zuspruch, zumal Herr Werner es sich nicht nehmen ließ, seine Bücher zu signieren. Lange standen noch Gruppen zusammen und diskutierten über das soeben Gehörte. Es fand ein reger Dialog untereinander statt. Man konnte meinen, dass in der Astoria-Halle zumindest ein Windhauch der Veränderung zu spüren war.

Für den SPD-Ortsverein war diese gelungene Veranstaltung die Bestätigung, dass man mit interessanten Themen sehr unterschiedliche Meinungsgruppen, fern ab von Parteidenken zusammen bringen kann.
Gerd Schneider

 

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